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Sicherheit auf dem Van Road-Trip – no risk no fun oder safety first? - Tipps zum Schutz vor Einbruch / Diebstahl / Überfall

Sandra Mertl

08. Mai 2022

Lifestyle

Ohne Sicherheit keine Freude am Reisen im Van- oder Wohnmobil. Nicht nur der Verlust von geliebten Dingen oder der Reisekasse trifft einen hart, auch das eigene Sicherheitsgefühl im Fahrzeug ist in der Regel zutiefst verletzt.

Die wohl meistgenannten Gründe für Roadtrips mit dem Campervan sind das Freiheitsgefühl, die Ungebundenheit und das damit verbundene Abenteuer. Doch gehen diese Faktoren auf Kosten der Sicherheit? 

Man sollte sich bei diesem Thema nicht verkopfen oder in ständiger Angst unterwegs sein. Es verdirbt einem definitiv den Spaß am Reisen, wenn man rund um die Uhr darüber nachdenkt, was alles passieren könnte. 

Ganz unbedacht und naiv sollte man an die Sache aber auch nicht rangehen. Im Falle eines Einbruchs in den Van kann man ganz schnell vor einer Reihe von Problemen stehen und der Trip nimmt im Worst Case ein unmittelbares Ende. 

Mit wenigen Vorkehrungen und Verhaltensweisen kann man sich auf dem Trip schützen, indem man es den mutmaßlichen Einbrechern zumindest schwerer macht und für sich selbst ein Sicherheitsgefühl schafft. 

Vorkehrungen am und im Camper

Um den Camper selbst einbruchsicherer zu machen, bieten sich folgende Vorkehrungen an: 

Preisklassen und Qualität können hier sehr unterschiedlich sein und jeder muss selbst entscheiden, wie viel wert er auf derartige Vorkehrungen legt, weshalb ich auf die technischen Details nicht näher eingehe. 

Der Innenausbau sollte so gestaltet sein, dass man aus dem Wohnraum nach vorne in den Fahrerraum durchgehen oder klettern und somit wegfahren kann, ohne das Fahrzeug zu verlassen. 

Zugang zum Fahrersitz und Ausblick jederzeit gegeben

 

Ich persönlich habe in meinem Van immer einen leeren Geldbeutel und ein altes Handy liegen, in der Hoffnung, dass der Täter sich damit zufriedengibt und sein Vorhaben abbricht. Allerdings sollten die Gegenstände nicht von außen sichtbar sein, da das Täter erst zu einem Einbruch ermutigen könnte. 

Parkplatz-Wahl

Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Einbrüche tagsüber an Touristen-Parkplätzen erfolgen. Professionelle Täter suchen Orte auf, an denen die Erfolgschancen hoch sind, statt es nachts in einsamen Gegenden dem Zufall zu überlassen, ob sie ein geeignetes Fahrzeug finden. 

Deshalb gilt es darauf zu achten, auf Parkplätzen nicht allzu blickgeschützt zu parken und es dem Täter somit leicht zu machen, sondern die relevanten Türen eher der Öffentlichkeit zuzuwenden.

Vorsicht bei der Parkplatzwahl, auch wenn die Lage noch so verlockend ist

 

Diverse Park-Apps, wie zum Beispiel park4night, helfen bei der Parkplatzwahl. Oftmals sind die Orte, das Umfeld und die Sicherheitsbedingungen gut beschrieben. Viele Camper berichten von ihren negativen Erfahrungen und warnen so andere vor. Am Ende bleibt die Einschätzung jedoch jedem selbst überlassen. 

Nachts empfiehlt es sich so zu parken, dass man möglichst schnell losfahren kann, falls ungewollte Gesellschaft auf dem Parkplatz auftaucht und man sich unwohl fühlt.

Verhaltenstipps

Meine persönlich wichtigste Erkenntnis ist, auf sein Bauchgefühl zu hören. Fühlt man sich an einem bestimmten Ort nicht wohl oder kommen einem anwesende Personen komisch vor, sucht man sich am besten einen anderen Platz. Das mag zwar ein bisschen mehr Zeit in Anspruch nehmen, man verlebt letztendlich aber eine ruhige Nacht oder einen schönen Ausflug, ohne sich ständig zu sorgen. 

Wer allein reist und trotzdem gerne in Gesellschaft ist, tut sich einen Gefallen, wenn er sich mit seinen Camp-Nachbarn anfreundet. So kann man gegenseitig ein Auge auf den Camper der jeweils anderen haben und die Aufmerksamkeit für fremde, ungewollte Gäste steigt. 

Beim Verlassen des Fahrzeugs sollte man seine Wertgegenstände möglichst mitnehmen und vor allem nichts offen liegen lassen. Wenn der Camper nicht als solcher erkennbar ist - umso besser! Ich versuche immer unauffällig zu bleiben und keine Hinweise darauf zu geben, dass ich in diesem Auto auch schlafe. 

Stealth Camper - nur wenige würden vermuten, dass in diesem Fahrzeug gewohnt wird

 

Um wie bereits beschrieben auch nachts im Zweifel einfach mobil zu sein, empfiehlt es sich, vor dem Schlafengehen zumindest alles so aufzuräumen und auch das Fahrerhaus so freizuräumen, dass man ohne großen Aufwand einfach aufbrechen kann. 

Ich persönlich habe vor dem Schlafengehen meine Routinen, dass ich checke, ob alle Türen verschlossen sind, wo meine Wertgegenstände liegen und wo ich den Schlüssel nach dem Zusperren von innen ablege. Das ist immer derselbe Ort und ich kann auch schlaftrunken schnell darauf zugreifen. 

Auch wenn ich das Alleinsein oft genieße, halte ich regelmäßig Kontakt zu Freunden und Familie und setze sie auch über meinen Standort und meine Reisepläne in Kenntnis. Fühlt man sich an einem Ort nicht zu 100 Prozent sicher und entscheidet sich trotzdem, dort zu übernachten, schadet es nicht, seinen Standort mit vertrauten Personen zu teilen.

Wer sich den Umgang mit Pfefferspray zutraut und sich selbst damit ein Sicherheitsgefühl schaffen kann, sollte ein solches in Griffweite im Camper verstauen. Allerdings ist in Deutschland lediglich ein sogenanntes Tierabwehrspray erlaubt. Und Vorsicht - man kann sich damit auch selbst schnell außer Gefecht setzen, vor allem in geschlossenen Räumen bzw. im Camper.

Da es nie einen hundertprozentigen Schutz gegen Einbruch und Überfälle gibt, sollte man sich zumindest einmal überlegt haben, was zu tun ist, sollte es doch einmal dazu gekommen sein. So kann man ruhig und rational vorgehen und verfällt nicht direkt in Panik.

Die Notrufnummern der jeweiligen Länder sollten im Handy eingespeichert sein, falls man mal kein Internet hat. Ich versuche sogar, sie mir zu merken. 

Meine Dokumente habe ich immer in Kopie an einem sicheren Ort. Das erleichtert die Anzeigenerstattung im Nachhinein. Auch wichtige Unterlagen und die Telefonnummer meiner Versicherung können als erste Anlaufstelle hilfreich sein. Die Polizei in fremden Ländern kann zwar die Anzeige aufnehmen, in zivilrechtlicher Hinsicht und im weiteren Vorgehen aber nicht immer weiter weiterhelfen. 

Da in den meisten Einbruchsfällen eine Scheibe zu Bruch geht, heißt es im Anschluss, das Fahrzeug kreativ wieder vor Wind und Wetter zu schützen. Hierfür können Mülltüten und Panzertape nicht schaden. 

Verhaltenstipps Zusammenfassung:

  • auf sein Bauchgefühl hören
  • mit Nachbarn anfreunden
  • Wertgegenstände mitnehmen, nichts offen liegen lassen
  • keinen Hinweis darauf geben, dass im Auto geschlafen wird, wenn man es verlässt, unauffällig bleiben
  • nachts möglichst alles im Camper verstauen, Führerhaus freiräumen losfahren können
  • eigene Sicherheitsroutinen, nachts zusperren, Schlüssel immer am selben Platz
  • Standort teilen
  • Pfefferspray im Falle eines Überfalls
  • wichtige Dokumente in Kopie an einem anderen Ort lagern, Originale an der Frau/ am Mann haben
  • Notrufnummern des jeweiligen Landes parat haben, Versicherungsnummern bereit haben

Statistisch gesehen sind Überfälle deutlich seltener als Einbrüche. Das Wichtigste ist, dass man selbst nicht verletzt wird und der Urlaub nicht zu einem traumatischen Erlebnis wird. 

Mit einigen wenigen Vorkehrungen kann man aber zumindest das Risiko reduzieren und seinen Roadtrip in vollen Zügen genießen :) 

 

Buchempfehlung: Sicherheit am Limit: Prävention und Tipps von Profis aus Polizei, Selbstschutz und Recht 

Dieses Buch enthält Fachbeiträge von Experten aus Polizei, Selbstverteidigung und Recht. Im Mittelpunkt steht die Anleitung zum Selbstschutz des Polizisten Sven Kleuckling. In seinem 3-Säulen-Konzept zum Selbstschutz steht Prävention an erster Stelle.

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