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Lifestyle

Campen mit Hund?!

Laura Schmidt

05. September 2021

Lifestyle

Ein Beitrag für alle, die am liebsten mit ihren Vierbeinern verreisen und dies zum ersten Mal auf campende Weise tun wollen.

Wohnmobil mit dem Hund Tipps

Aurelio, mein zweijähriger English Springer Spaniel, ist ein Spaniel durch und durch. Auch wenn er dank seines Alters schon „aus dem Gröbsten heraus“ sein sollte, hat er eigentlich nur Unsinn im Kopf und denkt noch immer, er sei ein Welpe. Physisch wie psychisch. Doch damit ist er ein Quell der guten Laune. Zuhause wie unterwegs. Und da er ohnehin nicht gern allein bleibt, geht er mit uns auch auf Reisen. 

Auch wenn er in vielen Hotels sehr willkommen ist und sogar schon zum „Dogfluencer“ wurde, sind Hotelaufenthalte mit Hund bisweilen noch immer etwas aufwendig und / oder kostenintensiv. Ausgewählte Hotels schlagen stolze 60 Euro pro Nacht auf, wenn ein Hund miteincheckt. Andere verfügen nur über sehr wenige Flächen im öffentlichen Bereich, in welchen der Hund willkommen ist. 

Wieso also nicht zur Abwechslung mal mit Aurelio campen? 

Als Newbie möchte ich gern auf die Expertise von Hundebesitzern mit Camping-Erfahrung zurückgreifen und so habe ich mich mit einigen passenden Bekannten über das Thema unterhalten. Die Essenz dieser Gespräche sowie meiner eigenen Gedanken als Hunde“mama“ ist eine kleine Checkliste für den ersten Camping-Urlaub mit Fellnase(n).

 

Im Vorfeld der Reise:

  • Los geht es mit den absoluten Basics: Mein Hund muss natürlich einen Mikrochip (oder eine gut erkennbare Tätowierung) aufweisen.
  • Bei Reisen ins EU-Ausland ist der EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung mitzuführen. Hinsichtlich der Tollwutimpfung gilt Folgendes:
  • Die Tollwut-(Wiederholungs-)Impfung muss mindestens 21 Tage vor Reiseantritt erfolgen.
  • Bei Reisen außerhalb der EU können andere Fristen (15 Tage bis hin zu 30 Tage) gelten.
  • Welpen können frühestens mit 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden. 21 Tage nach der erfolgten Grundimpfung kann auch dein Welpe bereits mit auf die Reise ins Ausland.
  • Bei Reisen in südeuropäische Länder müssen gegebenenfalls weitere Impfungen oder präventive Medikamenteneinnahmen erfolgen. Hierzu sollte die behandelnde Tierärztin oder der behandelnde Tierarzt zu Rate gezogen werden.
  • Für die Fahrt im Wohnmobil oder Camper braucht der Hund genau wie im PKW eine geeignete, sprich gesicherte, Liegefläche. Entweder in einer Hundetransportbox oder mithilfe eines anschnallbaren Geschirrs.

 

Bei der Wahl des Stell- oder Campingplatzes:

  • Es beginnt wieder mit den Basics: Sind Hunde auf dem Stell- oder Campingplatz gestattet? Nicht selten macht einem der Vierbeiner bei der Wahl eines schönen Stellplatzes einen Strich durch die Rechnung und die Suche nach Alternativen kann schnell in stundenlangem Weiterfahren enden. Stellplatzführer können Abhilfe schaffen.
  • Gibt es im Umfeld des Stell- oder Campingplatzes tiermedizinische Versorgungsmöglichkeiten?
  • Verfügt der Campingplatz über einen Hundewaschplatz beziehungsweise eine Hundedusche? Insbesondere bei Urlauben am Meer eine wertvolle Einrichtung!
  • Stichwort Meer und Campingplätze nahe desselbigen: Gibt es auch nahegelegene Hundestrände? Denn wie groß ist die Enttäuschung, wenn man nicht ans Wasser darf? 

 

Die Packliste für Camping mit dem Hund – was nicht fehlen sollte:

  • Reisenäpfe, insbesondere fürs Wasser. Wer sein Mobil nicht ständig überflutet wissen will oder den Trinknapf dauerhaft in der Dusche stationieren möchte, sollte sich Reisewassernäpfe zulegen.
  • Es empfiehlt sich, stets einen Maulkorb mitzuführen (beispielsweise aus Nylon; diese sind sehr gut faltbar), da insbesondere bei Mobilitätsdienstleistern wie Seilbahnen, Fähren etc. oftmals Maulkorb-Plicht herrscht.
  • Für den wahrscheinlichen Fall, dass der Vierbeiner einmal im Wohnmobil oder Camper warten soll oder muss (sei es nur für Einkäufe), muss im Sommer für Abkühlung gesorgt sein. Idealerweise mithilfe einer Standkühlung, die insbesondere bei gebrauchten Mobilen nachzurüsten ist. Verfügt das Vehikel nicht über eine Standkühlung, sollten Kühlwesten oder -decken für Hunde zum Einsatz kommen (Kühlhalsbänder haben hier übrigens einen viel zu geringen Effekt). Diese Abkühlung ist nicht nur auf Schattenparkplätzen von Nöten, wenn der Hund mal warten muss, sondern auch für die Fahrt im Hochsommer. In Wohnmobilen oder Campern ohne Klimaanlage kann dem Hund ein nasses T-Shirt von Herrchen oder Frauchen zur Abkühlung angezogen werden.
  • Stichwort Abkühlung: Auch die Mitnahme eines stabilen Kinderplanschbeckens erfreut das Herz badebegeisterter Hunde. Wo genügend Wasser verfügbar ist, kann das Planschbecken easy für Badespaß und Abkühlung vor dem Wohnwagen oder Camper sorgen.
  • Auf Stell- und Campingplätzen herrscht in der Regel strenge Leinenpflicht. Wer keinen „Laufstall“ vor dem Wohnmobil oder Camper aufbauen will, kann auch mithilfe eines Erdhakens und einer Schleppleine für Bewegungsfreiheit des Hundes vor dem eigenen Vehikel sorgen.
  • Bei Futternörglerinnen oder -nörglern, deren Ernährung nicht mit Trockenfutter erfolgt, empfiehlt es sich, verschließbare Gefäße, etwa Tupper-Dosen, an Bord zu haben, um den Geruch von tagelang geöffneten, nicht verzehrten Nassfutter-Dosen auf ein Minimum zu reduzieren.

 

Auf dem Stell- oder Campingplatz - Erfahrungen von Hunde-Campern:

  • Hat man die Möglichkeit, zwischen mehreren Standplätzen zu wählen, empfiehlt der erfahrene „Hunde-Camper“ einen solchen, der nicht direkt neben einem anderen „Hundehaushalt“ liegt. Ansonsten kommt die gesamte Nachbarschaft bisweilen in den Genuss von Bell- oder Jaul-Konzerten – nicht selten auch nächtens.
  • Kommen doch mehrere „behundete“ Fahrzeuge nebeneinander zum Stehen, bleibt es gegebenenfalls nicht aus, dass der eigene Hund des Öfteren anschlägt; die Erfahrung eines Gesprächspartners lehrt jedoch, dass dies nicht grundsätzlich ignoriert oder unterbunden werden sollte – vor allem dann nicht, wenn man ungesichertes Gepäck wie etwa Fahrräder auf dem Wohnmobil oder Camper hat. Langfinger gibt es leider fast überall.
  • Lässt man seine Fellnasen allein im Wohnmobil oder Camper, wenn es Temperaturen oder Kühlkapazität zulassen, sollte sichergestellt werden, dass die Türen verriegelt sind. Genügend Hunde sind in der geistigen und körperlichen Lage, Türen verschiedenster Art selbst zu öffnen. Das Ergebnis ist nicht selten
  • ein unerwartetes, von Seiten des Hundes überschwängliches, Wiedersehen zwischen Vierbeiner und Herrchen und / oder Frauchen.

Ich bin nun schon sehr gespannt, auf das erste Mal Camping mit Aurelio. Wenn ihr auf einem Camping- oder Stellplatz demnächst einen äußerst lebendigen Spaniel antrefft, der offenkundig sehr viel Unfug im Kopf hat, bin es mit großer Wahrscheinlichkeit ich, die ihr mit Aurelio zufällig in eurem ersten Campingurlaub mit Hund trefft. 

Cheers

eure Laura

 

Autorin: Laura Schmidt, Co-Founder elevatr - „thinking hospitality forward“ 

Bilder: Jimmy Conover: Hund im Campervan I Christoph Wesi: Hund vor Lagerfeuer

 

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