Lifestyle-Blog

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Lifestyle

Tätowieren, Customizen, Mixen & Campen

Axel Gruner

21. September 2021

Lifestyle

Im Gespräch mit Daniel Schray

Daniel, Du warst ca. 10 Jahre der Münchner Clubszene als Barkeeper, Türsteher und Geschäftsführer verbunden. Was reizt Dich an der nächtlichen Tätigkeit und wie hat sich die Szene in den letzten Jahren verändert?

Ich bin wie so viele aus Geldnot in die Gastronomie geraten. Da das Nachtleben so kurzweilig, aufregend und extrem ist, war es für mich lange Zeit auch besonders reizvoll. Die Arbeit hinter und vor dem Tresen kann wie ein Rausch sein und ist verdammt hart. Man fragt sich oft, warum man sich das überhaupt antut, aber das Nachtleben ist eben dieser undurchsichtige, wilde Dschungel mit vielen interessanten Menschen. Einige enge Freundschaften sind in der Zeit entstanden und dauern bis heute an.

Natürlich war das schnelle Geld immer ein starker Motivator. Doch als der körperliche Verschleiß und der Altersunterschied zu den Gästen spürbar wurde, war die Zeit gekommen, mich umzuorientieren. Ich habe als Türsteher sehr viel über Menschen gelernt, als Betriebsleiter sehr viel über mich selbst und so kam ich zu der Erkenntnis, dass ich mich ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr in meiner Welt befand.

Das einzige Kontinuierliche ist der Wandel… - Als ich Dich vor ein paar Jahren kennenlernte, hast Du in Clubs sowie als Customizer mit dem Umbau von älteren Motorrädern zu coolen Café Racern Dein Geld verdient. Nun tätowierst Du unter anderem in Berlin, München, Wien und Barcelona. Was hat Dich jeweils zum Richtungswechsel bewogen? Bist Du nun beruflich angekommen?   

Da ich mir nie so viel Gedanken, um meine Zukunft gemacht habe, wie mein Vater das wohl immer von mir wollte und keine Traumkarriere verfolgte, war ich immer offen für alles und konnte flexibel sein und Gelegenheiten wahrnehmen. Daher die vielen Wandel in den letzten 10 Jahren. Das Projekt „Qualia Monaco Custom Motorcycles“ entstand aus einer Idee mit einem meiner damaligen Vorgesetzten. Doch es war sehr schwer Geld zu verdienen, und wurde somit nach und nach mehr zu einem Nebenprojekt.

Seit meinem 18ten Lebensjahr habe ich mich regelmäßig tätowieren lassen. Zum Tätowieren selbst kam ich aber eher durch einen Zufall. Ich bin im künstlerischen Schatten meiner großen Schwester aufgewachsen. Sie war die kreative Künstlerin - und ich gut in Physik. Das waren die Verhältnisse. In einer Phase der Perspektivlosigkeit habe ich die Zweifel über meine kreativen und künstlerischen Fähigkeiten über Bord geworfen und es einfach probiert. 

Dank der Gastro-Vergangenheit und den zahlreichen Kontakten stand mir viel Übungshaut zur Verfügung. Wenn man anfangs Tattoos 4 free anbietet ist den meisten die Qualität egal – zum Glück! ;-) - Inzwischen verlange ich Geld für meine Arbeit und tätowiere in verschiedenen Städten und Ländern.

Momentan bin ich sehr happy mit dem was ich tue und ich fühle mich frei und unabhängig. Alles entwickelt sich natürlich und mein Alltag ist sehr abwechslungsreich. Grundsätzlich hoffe ich aber, dass ich niemals „beruflich“ ankomme.

Fast hätten wir Dein wirtschaftswissenschaftliches, tourismusspezifisches Studium vergessen, dass Du „berufsbegleitend“ absolviert hast. An welcher Stelle hilft Dir Dein akademisches Wissen weiter?  

Während des Studiums habe ich mir auf jeden Fall eine betriebswirtschaftliche Denkweise angeeignet. Das hilft mir heute bei den Aufgaben, welche nicht direkt mit dem Tätowieren zu tun haben. Finanzen, Buchhaltung, Steuer, Marketing, Organisation, Kommunikation, Versicherungen… die Liste ist lang und umfasst ungefähr ein Drittel meiner Aufgaben. Alles Module meines Studiengangs, wo ich oft die Vorlesungen früher verlassen habe mit dem Gedanken „das brauch ich nie!“. Heute bin ich schlauer…

Zum Thema Camping… - früher warst Du mit dem Motorrad und dem Zelt unterwegs. Mittlerweile hast Du das Zelt durch eine simple Plane ersetzt. Wie sieht Deine Campingausrüstung bei einem mehrtägigen Motorradtrip aus und wo geht es als Nächstes hin? 

Ich muss zugeben, manchmal bin ich auch heute noch mit einem Zelt unterwegs, aber wenn die Jahreszeit zulässt reise ich mit minimalem Gepäck. Das besteht dann aus Werkzeug, Isomatte, Schlafsack, Plane, 3 Unterhosen, 2 Shirts, 1 Hose, 80ml All-in-One Naturseife, mit der man beispielsweise Zähne putzen und duschen, aber auch Wäsche in natürlichen Gewässern waschen kann. (Save the planet!) - Um so weniger man dabei hat, desto schöner wird der Trip. Diese Saison ist leider schon gelaufen, aber im Frühjahr möchte ich nach Gibraltar fahren. Aber wer weiß schon, was bis dahin noch so alles passiert.

Herzlichen Dank fürs Gespräch!

Ich habe zu danken!  

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