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Lifestyle

Nur mein Van und ich – was man beachten sollte, wenn man als Frau allein campt

Lena Kürzl

15. Januar 2022

Lifestyle

Tipps für entspanntes, sicheres Reisen im mobilen Zuhause

Allein zu reisen und dann auch noch campen - klingt im ersten Moment für viele sicherlich abschreckend. 

Aber ist es das wirklich? Kann man nur in den Urlaub fahren, wenn man in Begleitung ist? Sicherlich nicht, aber solch besondere Momente und Erlebnisse mit Freunden, dem Partner oder anderen Familienmitgliedern zu teilen, ist für viele Menschen unerlässlich und etwas anderes ist undenkbar. 

Doch was macht man, wenn gerade niemand Zeit hat zu reisen oder schlichtweg gerade keiner der Liebsten auf große Tour gehen will? AUF KEINEN FALL AUFHALTEN LASSEN! 

On the road Erinnerungen schaffen und den persönlichen Horizont erweitern

Auch allein kann man eine großartige Zeit verbringen und Erinnerungen schaffen, die einem selbst gehören, und zwar nur und ausschließlich einem selbst. Man beschäftigt sich vielleicht einmal auf eine ganz andere Art und Weise mit dem eigenen Ich. Denn ohne bekannte Gesellschaft zu reisen, heißt nicht zwingend einsam zu sein. Während man reist können auch neue Freundschaften entstehen und vielleicht ist es gerade der Fakt des Alleinseins, der einen dazu verleitet, die eigene Komfortzone zu verlassen und neue Wege einzuschlagen. Eventuell traut man sich Dinge, die man vorher nie für möglich gehalten hätte und probiert manches einfach mal aus. Denn was hat man schon groß zu verlieren? Eigentlich kann man doch nur gewinnen, und zwar an Erfahrung und neuen Kontakten. Und wenn wirklich mal etwas schief läuft muss man die Situation eben meistern, denn eine Alternative hat man dann nun mal nicht. Auch das kann den persönlichen Horizont erweitern und man wächst über sich hinaus. Man lernt die eigenen Fähigkeiten und Stärken, aber natürlich auch die Schwächen besser kennen. Nach solch einer Reise ist es gut möglich, dass man sich selbst besser kennt als vorher und die Eigenwahrnehmung und Selbsteinschätzung sich verändert hat. 

Einfach losfahren, der Rest kommt von selbst

 

Aber gerade als Frau wird man auch heute noch komisch angeschaut, wenn man allein durch die Welt tourt. Vor allem beim Campen.

Schafft sie das? Kann sie das? Warum hat sie während der Reise niemanden dabei? WEIL SIE ES KANN!

Das sollte die einzige Antwort darauf sein. Das Campen ist für mich persönlich eine ganz besondere Form der Freiheit, ein Ausbruch aus meiner normalen Alltagsroutine und ein Gefühl der Unabhängigkeit und Grenzenlosigkeit. Dieses Gefühl teile ich super gerne auch mit Freunden, meiner Familie und mit meinem Partner. Ich habe durch meinen Ford Nugget schon viele für das Campen begeistern können und bin einfach Camperin mit Herz und Seele! Aber auch einmal ganz allein unterwegs zu sein, nur das zu machen, was mir gefällt und dabei keine Kompromisse eingehen zu müssen, ist manchmal gar nicht so schlecht. Um dem Trubel und der Hektik zu entkommen und einfach einmal nicht für jeden greifbar und erreichbar zu sein ist für mich definitiv kein Problem, sondern gelegentlich eher eine Art Geschenk. 

Ganz allein den Sonnenaufgang am Vierwaltstätter See genießen

 

Allerdings sollte man dabei nicht zu blauäugig in das Abenteuer starten. Ein paar Dos and Don’ts sollte man durchaus beachten. 

Meine wichtigsten Tipps für den Solo-Roadtrip:

Übernachten nur, wo Ihr Euch wohlfühlt 

Das gilt zwar nicht nur, aber besonders für das Thema Übernachten. Ihr müsst niemandem etwas beweisen, darum nur an Orten über Nacht stehen bleiben, an denen Ihr euch sicher fühlt. Vor allem beim Wildcampen sollte man den Ort als alleinreisende Frau mit Bedacht wählen. Auch wenn Ihr „nur“ auf Campingplätzen steht, heißt das nicht, dass Ihr keine Abenteuer erleben könnt.

 

Um Hilfe bitten ist okay

Klingt banal ist es aber oft nicht. Niemand kann alles oder ist perfekt und Camper sind ein nettes und hilfsbereites Volk, also bloß keine Scheu.

 

Immer Werkzeug parat haben

Auch in meinem Nugget habe ich immer einen kleinen Werkzeugkasten unter der Sitzbank dabei. Man kann nie wissen und sicher ist sicher.

 

Regelmäßig Lebenszeichen von sich geben

Natürlich muss man nicht jeden Tag mehrere Stunden lang telefonieren oder ellenlange Chats führen, aber in regelmäßigen Abständen kurze Auskünfte über den Standort und die allgemeine Lage zu geben schadet nie.

 

Kontakte knüpfen

Nur weil man allein reist, muss man ja nicht die ganze Zeit alleine verbringen. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Camper häufig sehr offen, gelassen und lustig sind. Geht einfach mal auf sie zu, sie werden schon nicht beißen. Zusammen kochen, essen oder ein Spieleabend können zwischendurch guttun und der Kontakt mit neuen Menschen, vielleicht sogar aus anderen Ländern, ist oft sehr bereichernd. Und vielleicht findet Ihr dabei neue Freunde und Reisebegleiter, wer weiß.

 

Bücher, Zeitschriften und Co. einpacken

Wenn man die ganze Zeit allein ist, kann es abends schon einmal etwas einsam und leise werden. Auf längeren Reisen kann dieses Gefühl manchmal unangenehm werden. Als Ablenkung können Bücher dienen oder auch Podcasts oder Hörbücher. Ein weiterer Pluspunkt: Man kann endlich ungestört lesen oder zuhören und nichts und niemand lenkt einen dabei ab. Wann hat man das schon im Alltag?

Herrliche Kaffeepause in Schweden

 

Zu guter Letzt noch 3 Tipps für die Tour, die man immer beachten sollte:

Offline-Karten herunterladen

Wenn das Internet mal wieder nicht vorhanden ist oder auch schlicht und einfach das Datenvolumen aufgebraucht ist, können Offline-Karten ein echter Lebensretter sein. Ich zum Beispiel könnte nicht ohne sie, denn mein Orientierungssinn ist gelinde gesagt eher schlecht ausgeprägt.

 

Wertsachen sicher im Fahrzeug verstauen oder mitnehmen

Diebe gibt es überall und nichts ist ärgerlicher, als im Urlaub bestohlen zu werden! Einen versteckten Safe zu verbauen macht immer Sinn; ein zusätzlicher Schlüsselsafe mit Ersatzschlüssel bewahrt vor Ärger bei Verlust und der Fahrzeugschlüssel ist beispielsweise beim Baden oder Wandern gut aufbewahrt.    

 

Wichtige Wörter der Landessprache einprägen

Das kann eigentlich nie schaden und ist auch keine Kunst. „Bitte“, „Danke“, „Hallo“ und „Auf Wiedersehen“, die Zahlen bis 10 oder nach dem Weg fragen zu können ist deshalb oft hilfreich. Mit Englisch kommt man zwar oft gut durch, aber wenn man in abgelegenen Gegenden unterwegs ist, ist es nicht immer ein Garant für zielführende Kommunikation.

Kopf freikriegen an der Ostsee

 

Alles in allem solltet ihr Euch auf keinen Fall abschrecken lassen allein zu reisen, auch nicht als Frau. Wenn man sich selbst dafür bereit fühlt und sich ein wenig auf die Reise vorbereitet steht dem Solo-Trip nichts mehr im Weg! Allein campen als Frau kann ich nur jeder empfehlen und auch ich werde hoffentlich bald wieder mit meinem Nugget in unbekannte Abenteuer aufbrechen. 

Und wer weiß vielleicht trifft man sich ja auch mal auf einem Trip…

Beste Grüße 

Lena

 

Buchempfehlung: She Explores. Frauen unterwegs.: 40 Abenteuer, die Dein Leben verändern. Outdoor-Storys mit praktischen Tipps, How-Tos und Must-haves für die Reise allein. 

Mutmacher und Inspiration für alle Frauen, die schon immer allein reisen wollten

Ratgeber, Reisebericht und Inspirations-Buch zugleich: She Explores kombiniert beeindruckende Reisefotografie mit fesselnden Erlebnisberichten von 40 Frauen zum Thema Alleinreisen. Darunter sind Frauen, die in Vans lebten, per Rad oder mit dem Rucksack outdoor unterwegs waren, Mahlzeiten über dem Lagerfeuer kochten und unter den Sternen schliefen. Ergänzend dazu findet Ihr in diesem Guide praktische Tipps zur Planung und Ausrüstung der eigenen Tour. Lasst Euch mitreißen von diesen bildgewaltigen und inspirierenden Reisegeschichten. 

Abenteuer-Storys: Die Stärke haben, aus der Komfortzone auszubrechen

Was bringt einen dazu, sich als Frau auf das Abenteuer Reisen einzulassen? Die unterschiedlichsten Frauen teilen in diesem Buch ihre Erlebnisse. Beispielsweise eine Mutter, die ihre Kinder „on the road“ aufzieht, eine Weitstreckenläuferin, die sich auf ihren Reisen auf die Olympischen Spiele vorbereitet oder ein musikalisches Duo, das sich mit Instrumenten im Gepäck auf eine Wandertour begibt, um Konzerte in der tiefsten Wildnis zu geben. Themen wie psychische Gesundheit, Selbsterfahrung und Selbstfindung werden dabei ebenso angesprochen wie Kreativität, Naturschutz, Inklusion und Verschiedenheit. So kann aus den verschiedenen Storys jede für sich die eigene Motivation und Inspiration ziehen, ihre Träume zu verwirklichen.

Erfahrt durch praktische Tipps und How-Tos, was Ihr unterwegs beachten müsst:

• Vorbereitungen für die Solo-Wandertour
• Must-haves für die Road-Trip-Küche
• Tipps für die besten Schlafplätze
• Vorausschauende Planung für unbekanntes Terrain

 

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